Real- und Hautschulabschluss
Realschulabschluss nachholen
Mit dem Hauptschulabschluss sind heute nur noch wenige Ausbildungsberufe verfügbar. Der Grund sind die gestiegenen Anforderungen, die nicht nur handwerkliches Geschick, sondern mehr und mehr auch geistige Fähigkeiten erfordern, die man einem Realschüler mit längerer Schulbildung eher zutraut.
Wer es daher nur zum Hauptschulabschluss gebracht hat, muss mit weniger angenehmen Berufen vorlieb nehmen oder sich mit schlecht bezahlten Hilfstätigkeiten durchschlagen.
Die Gründe, weshalb ein Schüler nur den Hauptschulabschluss schafft, können vielfältiger Natur sein. Nicht immer sind das tatsächliche Lernschwächen. Oft fehlt es auch an der Motivation des Schülers, wozu auch ungünstige Bedingungen, beispielsweise das häufige Fehlen von Lehrern in der Schule, beitragen können. Manche sind auch einfach „Spätzünder“, die erst im höheren Lebensalter den Dreh herausfinden, wie man richtig lernt. Meist ist es nicht von Vorteil, solche Schüler mit weiterem Schulbesuch zu quälen, weil ihnen auch in den weiterführenden Schulen das Erfolgserlebnis fehlt und sie es zu diesem Zeitpunkt nie zu einem höheren Abschluss bringen. Da ist es richtig, den Weg in das Arbeitsleben zu suchen und entweder eine Ausbildung in einem geeigneten Beruf zu absolvieren oder etwa auch als Hilfskraft eine Beschäftigung zu suchen.
Gerade wenn keine Lernschwäche vorliegt, kommen solche Menschen meist sehr schnell dazu, unzufrieden mit ihrer Situation zu werden. Sie spüren, dass sie eigentlich mehr leisten könnten. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um neben der ausgeübten Tätigkeit noch die Mittlere Reife, wie der Realschulabschluss auch genannt wird, als Basis für die weitere berufliche Laufbahn nachzuholen. Ein Fernstudium ist dafür genau das Richtige.
Verschiedene Institute bieten den Realschulabschluss im Rahmen eines Fernstudiums an. Da die Mittlere Reife ein staatlich vorgegebener Abschluss ist, muss der Student die Prüfung wie andere Schüler auch ablegen. Dazu wird er vom Ferninstitut als Externer bei einer geeigneten Schule, eventuell auch am Sitz des Instituts, angemeldet.
Das Angebot der Schulen bietet je nach Institut unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten an. Dies hängt von der Vorbildung des Studenten ab. Falls er keinen Hauptschulabschluss hat, kann er sich direkt für den Realschulabschluss einschreiben. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Hauptschulabschluss nach einer Vorbereitungszeit erworben werden kann, damit man bei einem Scheitern am Realschulabschluss wenigstens den Hauptschulabschluss hat. Weitere Möglichkeiten, die die Dauer des Lehrgangs und seine Kosten beeinflussen, sind dann gegeben, wenn der Besuch einer Realschule noch nicht lange zurückliegt oder wenn die Schule kurz vor der Prüfung abgebrochen wurde. Dann muss ja nur wiederholt und die Prüfung abgelegt werden.
Mit dem Realschulabschluss ist eine gute Einstiegsmöglichkeit für interessante Berufe gegeben. Er ist außerdem die Basis, wenn man per Fernstudium noch weitere Level erreichen möchte. Wer in der theoretischen Linie bleiben möchte, kann als nächstes das Fernabitur anstreben und anschließend studieren. Der Realschulabschluss ist oft auch die Voraussetzung für den Erwerb von Zusatzqualifikationen, die entsprechend theoretisches Wissen voraussetzen.
Hauptschulabschluss nachholen
Der Hauptschulabschluss ist die niedrigste schulische Qualifikation. Sie berechtigt bereits zu einer ganzen Reihe von Ausbildungen.
Doch sind die tatsächlichen Anforderungen, die die Ausbilder stellen, oft so, dass sie nach deren Meinung nur von Realschulabsolventen erfüllt werden können. Die Ausbildungsplätze für Hauptschulabsolventen sind deshalb begrenzt und betreffen oft Berufe, die beispielsweise wegen ungünstiger Arbeitszeiten weniger begehrt sind. Ohne Hauptschulabschluss ist eine Ausbildung aber nur selten möglich.
Im Normalfalle sollte jeder einigermaßen begabte Schüler den Hauptschulabschluss schaffen. Doch gibt es Gründe, die dies verhindern. Dies kann eine Lernschwäche sein, die sich zwar oft nur auf ein oder zwei Fächer erstreckt, aber doch entscheidend zu einem Nichtbestehen des Abschlusses beitragen. In diesem Falle helfen nur spezielle Förderungen. Oft ist aber auch der Schüler selbst daran „schuld“, wenn er den Abschluss auch nach mehreren Anläufen nicht erreicht. Es kann an der fehlenden Motivation liegen, an Schwierigkeiten mit Eltern und Lehrern, aber auch einfach daran, dass der Schüler noch nicht „reif“ für diese Leistung ist. Ein Migrantenhintergrund und damit verbundene Sprachschwierigkeiten können ebenfalls ein Grund sein.
Meist besteht dann nach einer mehr oder weniger befriedigenden Zeit von Aushilfstätigkeiten doch der Wunsch, den Hauptschulabschluss oder gar den Realschulabschluss nachzuholen, um doch noch eine Ausbildung beginnen zu können. Die Voraussetzungen dafür haben sich meist gebessert, weil jetzt der Wille zum Lernen da ist und beispielsweise Sprachschwierigkeiten beseitigt sind. Auch besteht oft der Wunsch, wenigstens diesen Abschluss zu erreichen, um nicht gänzlich vor sich selbst als „Versager“ da zu stehen. In all diesen Fällen ist ein Fernstudium mit dem Ziel Hauptschulabschluss eine gute Lösung.
Dazu bieten die Fernlehrinstitute verschiedene Lehrgänge mit dem Abschluss Haupt- oder auch Realschulabschluss an. Sie berücksichtigen damit die unterschiedliche Vorbildung der Studenten. Allerdings sollte dafür gewarnt werden, die Messlatte gleich höher zu legen und den Realschulabschluss anzustreben. Es ist besser, sich zunächst mit dem Hauptschulabschluss zu befassen. Wenn dieser erreicht ist, kann der Realschulabschluss immer noch angehängt werden. Wenn aber die Fernschule sich doch als zu schwierig herausstellt und der Student die notwendige Eigeninitiative zum Lernen nicht mitbringt, ist es schwerer, aus dem einmal abgeschlossenen Vertrag wieder herauszukommen. Eine entsprechende Ausstiegsklausel sollte zwar vorhanden sein. Oft ist es aber so, dass man die Entscheidung erst zu einem zu späten Zeitpunkt trifft, so dass doch schon Zahlungen für Lerninhalte geleistet wurden, die man dann nicht in Anspruch nimmt.
Die nach der Absolvierung des Fernstudiums abzulegende Prüfung entspricht der staatlichen Prüfung für alle Hauptschüler. Sie kann von Bundesland zu Bundesland variieren. Der Lehrgang sollte also berücksichtigen, in welchem Bundesland die Prüfung abgelegt wird. Wer sich vor „heimischem“ Publikum nicht so wohl fühlt, kann diese auch am Ort des Instituts ablegen. Dies hat allerdings zusätzliche Reisekosten zur Folge, die aber gut angelegt sind, wenn man unbeschwert von der Umgebung zur Prüfung erscheinen kann.